Shakespeares Shylock und der Antisemitismus: Die Problematik des "Kaufmann von Venedig" nach dem Holocaust

Shakespeares Shylock und der Antisemitismus: Die Problematik des "Kaufmann von Venedig" nach dem Holocaust

Shakespeares Shylock und der Antisemitismus: Die Problematik des "Kaufmann von Venedig" nach dem Holocaust

Montag, 25. November 2024, 19:00 Uhr
Kirche Am Hohenzollernplatz, Nassauische Straße, 10717 Berlin

Herzliche Einladung

zu Vortrag und Diskussion von und mit der Anglistin Frau Professor Dr. phil. Sabine Schülting zum Thema
„Shakespeares Shylock und der Antisemitismus: Die Problematik des ‚Kaufmann von Venedig‘ nach dem Holocaust“.
Schmierereien an Synagogen und auf jüdischen Friedhöfen – antisemitische Hassmails und Posts in den sozialen Medien – tätliche Angriffe auf Juden und Jüdinnen: Seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem eskalierenden Krieg in Gaza und Libanon ist antisemitische Gewalt – nicht nur in Deutschland – wieder stärker ins Blickfeld geraten. William Shakespeares Der Kaufmann von Venedig, ein Stück, das auf deutschen Bühnen seit den späten 1960er Jahren immer wieder für die Auseinandersetzung mit dem (deutschen) Antisemitismus und die Erinnerung an den Holocaust in Dienst genommen worden ist, scheint hochaktuell. „Sie nennen mich Ungläubiger, Halsabschneider, Hund und spucken auf meinen jüdischen Aufzug“, erinnert Shylock den venezianischen Kaufmann Antonio, als dieser sich Geld von ihm leihen will. In seiner bewegenden Rede im dritten Akt fragt Shylock seine Gegner, ob nicht auch ein Jude Augen habe, die Gewalt nicht ebenso fühle wie ein Christ. Gleichzeitig ist Shakespeares Shylock aber auch ein Wucherer und grausamer Rächer – eine Figur, die der langen Tradition des christlichen Antisemitismus entstammt. Der Vortrag will die prekäre Widersprüchlichkeit des Shylock, der gleichermaßen Produkt des Antisemitismus wie auch Mittel seiner kritischen Reflexion ist, in den Blick nehmen und nach dem Potenzial des Stücks für die gegenwärtigen Debatten um den Antisemitismus fragen.
25.11.2024 um 19 Uhr im Martin-Luther-Saal, 1.OG

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